GKK reduziert Planstellen für Allgemeinmediziner

Steiermärkische Gebietskrankenkasse reduziert Planstellen
für Allgemeinmediziner in Murau und Neumarkt

Murau und Neumarkt: Weniger Stellen für Allgemeinmediziner im Plan

In den beiden größten Gemeinden des Bezirkes Murau soll es weniger Hausärzte geben.
In Murau und in Neumarkt will die Steiermärkische Gebietskrankenkasse je eine Planstelle erstmals nicht nachbesetzen.

Der Regionale Strukturplan für Gesundheit (RSG) in der Steiermark versucht, die medizinische Versorgung im Land ausgewogen zu gestalten. Leider kommt es dabei immer wieder zur Reduktion von Planstellen für Hausärzte – wie aktuell in der Stadt Murau und in Neumarkt, der größten Gemeinde des Bezirkes Murau. Darunter leidet die Gesundheitsversorgung der heimischen Bevölkerung massiv, aber auch die der zahlreichen Gäste in den Tourismusorten.

Murau: ein Kampf seit 2012

So kämpft der Murauer Bürgermeister Thomas Kalcher seit dem Jahr 2012! Bereits damals wurde ihm seitens der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse mitgeteilt, dass aus bislang drei Planstellen zwei würden. Alle Eingaben des Bürgermeisters blieben unberücksichtigt, nun lodert Feuer am Dach. Eine Planstelle in Murau wird im Juni vakant, eine weitere bald darauf. Vor diesem Hintergrund zeigt der Bürgermeister wenig Verständnis für zähen Bürokratismus auf dem Rücken der Gesundheit seiner Mitbürger. „Ich akzeptiere nicht, dass unsere Argumente nahezu vier Jahre ignoriert werden“, weist Kalcher Richtung Gebietskrankenkasse in Graz. Doch dort bleibt man beharrlich. „Wenn man jene Planstelle nachbesetzt, die im Juni vakant wird, dann wird dafür die mittelbar danach frei werdende keine weitere Zustimmung bekommen“, so die Steiermärkische Gebietskrankenkasse.
Die Ärztekammer stellt sich an die Seite des Bürgermeisters. Ausgang: offen.

Neumarkt: Land braucht Ärzte!

Dramatisch scheint sich auch die Entwicklung der Gesundheitsvorsorge in Neumarkt zu gestalten. Hier, in jener Marktgemeinde, die seit der Gemeindestrukturreform die größte des Bezirkes Murau darstellt, will die Steiermärkische Gebietskrankenkasse eine Planstelle nicht nachbesetzen. Man argumentiert mit „der Einhaltung des regionalen Strukturplanes bis 2020“ – und dieser sehe eben die Einsparung einer Stelle für einen Allgemeinmediziner
vor – Neumarkt hat derzeit drei Allgemeinmediziner in der Großgemeinde. Der Neumarkter Bürgermeister Josef Maier unterstellt diesem Argument jedoch eine zu enge Stadt-Perspektive. „Man könne nicht ausschließlich den Bevölkerungsrückgang ins Licht rücken und über allem vergessen, dass Gesundheitsversorgung auf dem Land andere Rahmenbedingungen habe als in Ballungszentren!“ Überdies habe man in Neumarkt erhoben, dass bei aktuell drei Ärzten im Tagesschnitt über 100 Patientenbesuche erfolgen, hinzu kommen die Fahrten der Mediziner zu den bettlägerigen Patienten. Darauf die legitimeFrage des Bürgermeisters: „Wie soll dieses Arbeitsaufkommen von zwei Hausärzten bewältigt werden?“.

LAbg. Manuela Khom: „Es braucht mehr Gefühl für die Bedürfnisse der Region!“

Der Murauer VP-Abgeordneten Manuela Khom ist es manchmal „eigentlich schon unangenehm, wenn man sich immer wieder rechtfertigen und zur Wehr setzen muss“.
Ihr geht der „Hausverstand im Umgang mit den Regionen“ ab. So auch im Fall der geplanten Reduktion der Planstellen für Allgemeinmediziner. „Alternde Bevölkerung und weitere Wege“ – alleine diese beiden Fakten genügen der Regionalpolitikerin, nie und nimmer eine Entscheidung gegen die Gesundheit der Bevölkerung zu fällen. Zudem gilt für Murau wie für Neumarkt, dass beide Orte sehr stark touristisch orientierte Destinationen sind.

Und selbst Gäste sind immer wieder auf einen Allgemeinmediziner im Urlaubsort angewiesen. „Wohl ein zusätzlicher Hinweis für die Steiermärkische Gebietskrankenkasse, die erforderlichen Planstellen unverzüglich zu genehmigen“, rundet Manuela Khom ihre Argumentation ab.